Samstag, 15. Dezember 2007
4. Akt - 3. Szene
Wiedererkennung zwischen Daniel und Karl. Dieser erfährt von dem alten Knecht von den Intriegen, die sein Bruder Franz verbreitet hat.
Karl befiehlt Kosinsky die Pferde zu satteln. Er wolle das Schloss ohne Rachegedanken verlassen, zuvor aber noch einmal Amalia sehen.
4. Akt - 2. Szene
Amalia führt den vermeintlichen Grafen (Karl) durch das Schloss. Als sie zu den Familiengemälden gelangen, bleibt Karl vor dem Bild seines Vaters stehen. Amalia, die sich über die Zuneigung des Grafen wundert, erklärt er, dass er den Schlossherrn vor einiger Zeit kennengelernt habe und ihn seither sehr schätze. Als Karl Amalia auf sein eigenes Portrait aufmerksam macht, bricht diese in Tränen aus, was Karl als stummen Liebesbeweis auffasst.
Indessen hat Franz den fremden Grafen als seinen Bruder Karl erkannt und trägt einem alten Diener, Daniel, auf, den Besucher zu töten. Der jedoch möchte sich kein derartiges Verbrechen zu Schulden kommen lassen und fleht um Gnade. Doch Franz lässt sich nicht umstimmen. Zwar lässt er Daniel einen Tag Bedenkzeit, gibt ihm aber deutlich zu verstehen, dass eine Verweigerung seines Befehls mit Folter geahndet werden würde.
4. Akt - 1. Szene
Karl trägt Kosinsky auf, ihn als Graf von Brand im väterlichen Schloss zu melden. Er entsinnt sich früherer Zeiten, seiner unbeschwerten Jugend. Er preist das heimatliche Land, den Himmel und die Sonne und küsst die vertraute Erde. Doch dann überkommen ihn Zweifel und er ist kurz davor, unverrichteter Dinge wieder wegzugehen. Aber die Sehnsucht Amalia wenigstens zu sehen, ist so groß, dass er schließlich doch das Schloss betritt.
3. Akt - 2. Szene
Die Räuberbande hat sich versammelt, nachdem sie eine Schlacht, trotz Überzahl der Gegner, für sich entschieden haben. Karl denkt nach. Darüber, dass die Welt doch so schön sei, er aber verstoßen sei vom Vater und in der Mitte der Räuberbande Verbrechen begangen habe. Er wünscht sich seine friedliche, wohlbehütete Kindheit zurück, als alles noch in Ordnung war.
Da nähert sich der junge Kosinsky der Räuberbande. Er möchte der Gruppe beitreten. Zunächst versucht Karl ihn von dieser Idee abzubringen. Er spricht wie ein Vater zu ihm und rät ihm, sofern er auch nur einen Funken Hoffnung in sich trägt, den Bund der Verzweiflung zu verlassen (vgl. S. 92). Doch Kosinsky lässt sich von seinem Vorhaben nicht abbringen. Er erzählt der Bande seine Geschichte, die verblüffende Ähnlichkeit mit der von Karl aufweist.
Karl, der die ganze Zeit unruhig auf und ab gegangen ist, befiehlt seinen Räubern zum Schloss seines Vaters aufzubrechen.
3. Akt - 1. Szene
Am Ende scheint für Amalia das Kloster die beste Lösung zu sein, als Freistatt für die betrogene Liebe (vgl. S.84).
Hermann, den schreckliche Gewissensbisse plagen, seit er Amalia die falsche Nachricht von Karls Tod überbracht hat, kann die Lügen nicht länger für sich behalten und gesteht Amalia, dass Karl noch lebt. Überglücklich über diese Meldung, schöpft Amalia neue Hoffnung.
Mittwoch, 12. Dezember 2007
2. Akt. - 3. Szene
Die Räuberbande, die an Mitgliedern gewonnen hat, hält sich in den böhmischen Wäldern auf. Während Karl sich für die Armen einsetzt, wüten und plündern die anderen Räuber. Als Roller am Galgen erhängt werden soll, bewahrt ihn Karl vor dem Tod. Diese Heldentat sichert ihm die Loyalität seiner Bande. Gegen Ende der Szene tritt ein Pater auf, der die Verbrechen der Räuber aufs Schärfste verurteilt. Er sieht sich als Bote der Gerechtigkeit (vgl. S.78) und macht den Bandenmitgliedern folgenden Vorschlag: Wenn sie bereit sind ihren Hauptmann sofort auszuliefern, sollen ihnen ihre Frevel verziehen werden. Doch die Räuber gehen nicht auf das Angebot ein, sondern schützen ihren Hauptmann.
Das Lesen dieser Szene ist mir relativ schwer gefallen... irgendwie ist es schwierig sich auf den Text zu konzentrieren. Die Grundzüge der Handlung sind schon verständlich, aber die Szene an sich ist langatmig und kompliziert.
Donnerstag, 29. November 2007
Karl

Franz

Franz ist ein durchtriebener und skrupelloser Schuft. Er beschreibt sich selbst als hässlich und von Natur aus, seinen älteren Bruder Karl gegenüber, benachteiligt. Der Mann auf dem Bild könnte Franz sein, weil er keinerlei Wärme und Gefühle ausstrahlt. Durch seine Körperhaltung wirkt er kühl, abweisend und verschlossen.
Amalia

Amalia ist eine hübsche, junge Frau mit Durchsetzungsvermögen und Temperament. Sie lässt sich von Franz in keiner Weise beeindrucken, sondern hält ihrem Karl die Treue. Dieser "Treueaspekt" lässt sie in meinen Augen jedoch nicht zu einem braven, geduldigen Mauerblümchen werden, das auf ihren Geliebten wartet. Vielmehr ist Amalia eine Frau, die ihre weiblichen Reize einzusetzen weiß und die Aufmerksamkeit um ihre Person genießt.
In Karl hat sie den perfekten Mann für eine glückliche und erfüllte Beziehung.
Die abgebildete Frau könnte Amalia sein:
- hübsch
- selbstbewusster und forscher Blick
- verspielte Körperhaltung
Das Wort-Duell
Beginnen möchte ich mit der Kategorie "Familie", zu der zum Beispiel die Begriffe "Vater", "Sohn" und "Bruder" gehören. Beide Wörter tauchen viel häufiger in Schillers Drama auf, als bei Kleist. Dies lässt sich dadurch erklären, dass der familiäre Aspekt in "Michael Kohlhaas" so gut wie entfällt. Die Beziehung zwischen Kohlhaas und seinen Söhnen spielt keine große Rolle. In "die Räuber" hingegen, dreht sich ein wesentlicher Teil der Handlung um die Familie Moor. Die Beziehung zwischen dem alten Moor und seinen Söhnen Karl und Franz wird gründlich beleuchtet und begründet das häufige Auftauchen der genannten Begriffe.
Der Begriff "Rache" taucht in beiden Werken gleich häufig auf. Im ersten Moment ein überraschendes Phänomen, denn Kleists Novelle ist "ein einziger Rachefeldzug", während in Schillers Drama noch weitere Apekte eine Rolle spielen...
"Liebe" und damit verbunden auch "Tränen" und "Herz" sind Begriffe, die wesentlich häufiger bei Schiller auftauchen. (Eigentlich etwas verwunderlich, denn auf mich hat auch Michael Kohlhaas einen sehr emotionalen Eindruck gemacht.) Im ersten Teil des Dramas spielen sowohl die Vater-Sohn Beziehung zwischen dem alten Moor und seinem Sohn Karl, als auch die Liebesbeziehung zwischen Karl und seiner Amalia eine wichtige Rolle. Wahrscheinlich wird sich das damit verbundene Motiv der "Liebe" auch im folgenden Teil des Dramas fortsetzen.
Donnerstag, 22. November 2007
2. Akt - 2. Szene
Amalia kümmert sich um den trauernden Vater, dem Hermann zuvor die Nachricht von Karls Tod überbracht hat. Der alte Moor spürt, dass sein Ende naht, und er bittet Amalia, ihm ein letztes Mal "die Geschichte vom verlorenen Sohn" aus der Bibel vorzulesen. Bald darauf stirbt er. Amalia trauert, Franz freut sich!!!
2. Akt - 1. Szene
Im Moorischen Schloss.
Franz ersinnt einen hinterlistigen Plan, wie es ihm gelingen könnte den alten Vater zu töten, ohne selbst zur Waffe greifen zu müssen.
Er hetzt Hermann gegen seinen Bruder Karl, indem er Hermann daran erninnert, dass Karl ihm einst Amalia weggefischt und böse Gerüchte über selbigen verbreitet hat. Hermann versichert Franz seine Untergebenheit und ist bereit, ihm bei seinem Plan gegen Karl und den alten Vater zur Verfügung zu stehen. Dem Plan zufolge, soll Hermann dem alten Moor die Nachricht von Karls Tod überbringen. Die schreckliche Botschaft soll dafür sorgen, dass der schwache und kranke Moor endlich stirbt (
Platz für Franz als Nachfolger) und Amalia ihre Gefühle zu Karl aufgibt.
1. Akt - 3. Szene
Im Moorischen Schloss, Amaliens Zimmer.
Franz versucht Amalia (Karls Geliebte) für sich zu gewinnen. Er versucht ihr einzureden, Karl sei ein schändlicher Mensch. "seine Küsse sind Pest, seine Lippen vergiften die deinen!" (39)
Doch Amalia lässt sich von solchen Vorwürfen nicht beeindrucken. Sie bleibt unbeugsam und schimpft Franz einen "schamlosen Lästerer".
Im folgenden Monolog bekräftigt sie ihre uneingeschränkte Treue zu Karl, für die sie bereit ist sämtliche materiellen Vorzüge aufzugeben
(Sie reißt sich die Perlen vom Hals)
1. Akt - 2. Szene
Schenke an den Grenzen von Sachsen.
Karl von Moor unterhält sich mit Spiegelberg.
Er schimpft über das "schlappe Kastratenjahrhundert" (22), in dem sie leben.
Konvention und Gesetz würden den freien Geist des Menschen einschränken.
Spiegelberg gefällt diese revolutionäre Haltung und er stachelt Karl weiter an.
Karl hingegen möchte zurück zum Vater und seiner geliebten Amalia.
In seinem Brief an den Vater, hat er diesen bereits um Vergebung gebeten und hofft nun auf Antwort.
Schweizer, Grimm, Roller, Schufterle und Razmann treten auf.
Karl erhält den Brief und gerät außer sich, als er dessen Inhalt, nämlich seine Verstoßung vom väterlichen Schloss, begreift. Die anderen empören sich mit ihm und machen sich über Franz, der den Brief verfasst hat, lustig.
"Ein zuckersüßes Brüderchen! In der Tat! - Franz heißt die Kanaille?" (29)
Spiegelberg nutzt die erhitzte Stimmung und fordert die Anwesenden auf, in den böhmischen Wäldern eine Räuberbande zu gründen.
Doch als es um die Wahl eines Hauptmanns geht, wählen die anderen, zu Spiegelbergs persönlichem Leidwesen, Karl von Moor und nicht ihn selbst.
Karl, aus Wut auf den Bruder, willigt ein und sie schwören sich alle Treue.
1. Akt - 1. Szene
Franken. Saal im Moorischen Schloss.
Franz Moor überbringt seinem Vater, dem alten Moor, eine hinterlistige Nachricht aus Leipzig, in der Franz älterer Bruder, Karl, verleumdet wird. Er habe sich verschuldet, die Tochter eines reichen Bankiers entehrt und daraufhin deren Verehrer im Duell erstochen.
Franz schimpft auf Karl und überredet den Vater schließlich es ihm zu überlassen einen Antwortbrief an Karl zu verfassen.
Es folgt ein Monolog Franzens. Er klagt darüber nur als zweiter (nach Karl!!) das Licht der Welt erblickt zu haben und zu allem Übel auch noch hässlich zu sein.
Er beschließt sich mit "Gewalt" die Macht zu holen, die ihm von Natur aus verwehrt geblieben ist.
Was das Lesen betrifft... hmm.. nicht ganz einfach alles auf Anhieb zu verstehen. ![]()
Inhaltlich macht diese erste Szene auf jeden Fall neugierig auf die folgende Handlung.







